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Startseite News Österreichs Nachwuchsproblem: Wo bleiben die Kühners & Kollers von morgen?
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Österreichs Nachwuchsproblem: Wo bleiben die Kühners & Kollers von morgen?

  • März 21, 2021
Die Vorarlbergerin Marielle Rothenbücher ist heuer in der Kategorie Children unsere rot-weiß-rote Hoffnung auf einen Einzelerfolg! © Fotoagentur Dill
Die Vorarlbergerin Marielle Rothenbücher ist heuer in der Kategorie Children unsere rot-weiß-rote Hoffnung auf einen Einzelerfolg! © Fotoagentur Dill
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Springreiten – Das Nachwuchsproblem des österreichischen Reitsports zeigt sich nun auch im Springsport! Während Springreferent Roland Fischer (OÖ) bei den Junioren noch die Qual der Wahl für ein schlagkräftiges Team hat, gibt es für das heimische CSIO Youth in Lamprechtshausen nur Einzelreiter in den Klassen Children und Pony.

Die Vorarlbergerin Marielle Rothenbücher ist heuer in der Kategorie Children unsere rot-weiß-rote Hoffnung auf einen Einzelerfolg! © Fotoagentur Dill
Die Vorarlbergerin Marielle Rothenbücher ist heuer in der Kategorie Children unsere rot-weiß-rote Hoffnung auf einen Einzelerfolg! © Fotoagentur Dill

CSIO Lamprechtshausen als Höhepunkt der Nachwuchs-Saison
Alljährlich im Mai steht die Flachgauer Gemeinde Lamprechtshausen im Fokus des internationalen Springsportnachwuchs, denn die Amadeus Junior Specials zählen neben den Jugendevents in Hagen am Teutoburgerwald (GER) und Wierden (NED) zu den drei führenden Nachwuchsturnieren in Europa. Über 380 Jugendliche aus ca. 16 Nationen in den Altersklassen von 12 – 25 Jahren stellen sich beim offiziellen CSIO Youth der Europameisterschaftsqualifikation. Und auch für den heimischen Nachwuchs ist es immer wieder eine besondere Herausforderung vor heimischen Publikum zu glänzen. In den vergangenen Jahren ist es einigen rot-weiß-roten Teams auf heimischem Boden gelungen, sich gegen stärkste Konkurrenz im Nationenpreis zu beweisen. Zahlreiche Equipe Chefs wie Gabriele Morbitzer (Linz/OÖ), Anton Martin Bauer (Zwentendorf/NÖ) oder Kurt Gravemeier (Münster/GER) konnten in der Geschichte des Nachwuchs-CSIO in Lamprechtshausen mit dem heimischen Nachwuchs Medaillen holen.

Ende April wird geritten
Auch heuer fiebern bereits viele Nachwuchsreiter aus dem In- und Ausland dem ersten Aufeinandertreffen beim CSIO Youth (28. April bis 02. Mai) im Jahr 2021 entgegen. Doch heuer wird vieles anders sein: Die anhaltenden Virus-Pandemien rund um Covid 19 und Herpes hält die internationale Reiterfamilie in Atem und lässt kaum eine gezielte Planung und Vorbereitung zu. Hinzu kommt, dass wir wohl auch die sensationelle Stimmung, für welche das CSIO In Lamprechtshausen ja ebenfalls berühmt ist, wohl aufgrund der COVID-Einschränkungen vermissen müssen.

Wo steht Österreichs Nachwuchs?
Doch wie sieht es mit den österreichischen Teams aus? Welche Reiter kann das neue Jugend-Trainer-Duo Roland Fischer (Linz/AUT) und Markus Beutel (Altusried/GER) in den einzelnen Altersklassen aufwarten? War Österreich in den vergangenen Jahren in den Klassen Children und Junioren top, so wird heuer in der Kategorie Junge Reiter mit dem stärksten heimischen Team zu rechnen sein, denn auch unsere Future-Stars sind in die Jahre gekommen. Mit Sally Carina Zwiener (Strobl/S), David Moser (Lambrechten/OÖ), Marie Christine Sebesta (Wien/W) und Jessica Vonach (Hohenems/V) kann Roland Fischer immerhin auf vier erfahrene Reiter zurückgreifen. Ergänzt durch die beiden Salzburger Lokalmatadoren Felix Katzlberger (Thalgau/S) und Savannah Birk (Lamprechtshausen/S), sowie der Italo-Österreicherin Elissa Valentina Bottoli (AUT) dürfte das Team der Jungen Reiter für Lamprechtshausen bereits stehen.

Sieg im Großen Preis der Junioren: Sally Zwiener bleibt als einige Reiterin über 140 cm im Stechen fehlerfrei und holt sich in Lamprechtshausen einen Heimsieg! © Fotoagentur Dill
Sally Zwiener (S) konnte sich 2020 in Lamprechtshausen den Heimsieg der Junioren über 140 cm sichern! © Fotoagentur Dill

Hoch motivierte Junioren
Hoch motiviert aufgrund ihres hervorragenden 4. Team-Endrangs bei den letzten Children Europameisterschaften in den Niederlanden möchten Österreichs Junioren unter Beweis stellen, dass sie auch in der nächsthöheren Kategorie gegen die starke internationale Konkurrenz bestehen können. Dennoch wird es eine schwierige Standortbestimmung für die Junioren werden, da bis auf ein oder zwei Ausnahmen allesamt noch keine Nationenpreiserfahrung auf Junioren-Niveau haben. Dass sich unsere Children-Reiter über die letzten Monate unter der Führung von Alt-Bundestrainer Kurt Gravemeier enorm weiterentwickelten, ist nicht von der Hand zu weisen. Dies zeigten die ansprechenden Leistungen bei der Amadeus Horse Indoors Anfang des Jahres, wo Elisabeth Knaus (Feldbach/ST) den EY-Cup U25 Grand Prix, Antonia Weixelbraun (Lamprechtshausen/S) den Junioren Grand Prix gewinnen konnten, sowie Annika Neuhofer (Thalgau/S) und Lisa Marie Arvai (Elixhausen/S) mit weiteren Siegen aufhorchen ließen.  Auch zeigten die beiden Burgenländerinnen Ludovica und Klara Goess-Saurau (St. Stefan an der Raab/B) mit Top-Leistungen im Rahmen der Olivia-Tour in Spanien, dass mit ihnen für einen Nationenpreis-Einsatz heuer zu rechnen ist. Aber auch der Steirer David Gorton-Hülgerth (Göttling/ST), die Oberösterreicherinnen Maxima Schweiger (Linz/OÖ) und Naomie Ruth (Kopfing/OÖ), sowie die erfahrene Niederösterreicherin Lena Binder (Zwentendorf/NÖ) und die Kärntnerin Sarah Messner (Klagenfurt/K) warten auf ihre berechtigte Chance ins rot-weiß-rote Team berufen zu werden.

Wenig Children- und Ponyreiter in Sicht
Hat Roland Fischer bei den Junioren noch die Qual der Wahl, quälen ihn im Children und Pony-Bereich wohl andere Sorgen. Wo ist hier nur der Springnachwuchs geblieben? Was lief in den letzten Jahren falsch, dass man augenblicklich in diesen beiden Altersklassen kein konkurrenzfähiges Team beim Heim-CSIO stellen kann? Gerade in der Altersklasse, wo Österreich in den letzten Jahren immer zum Favoritenkreis gezählt hat. Die Hoffnungen in rot-weiß-rot beschränken sich augenblicklich auf ein paar Einzelkämpfer im sonntägigen Grand Prix.

Prekäre Nachwuchs-Situation war vorhersehbar
Wenn man die Top-of-Austria-Listen aufmerksam im Auge behielt, kommt das Nachwuchs-Tief nicht überraschend. In ganz Österreich sind nur noch 20 Children in der Rangliste gereiht, wovon nur elf Reiter:innen aktiv Punkte auf ihrem Konto haben. Die Nachwuchsreiter aus dem Bundesland Niederösterreich fehlen gänzlich. Und im Ponylager sieht es leider nicht besser aus!

Wo lag der Fehler?
Wo lag hier der Fehler im System in den letzten Jahren? Sicherlich stimmen für manche die Zahlen im Nachwuchs unter dem Strich, wenn man die ca. 90 dressurreitenden Jugendlichen und die zahlreichen Voltigier-Kids in die Waagschale wirft. Doch man muss sich auch in den sportlichen Spiegel schauen und zugeben, dass die Vielseitigkeits- und Springreiter eine aussterbende Gattung darstellen, wenn nicht schleunigst Abhilfe geschaffen wird.

Nachwuchs-Aufbau gefragt
Es ist dem österreichischen Springsport zu wünschen, dass es dem neuen OEPS-Sportdirektor Christian Steiner und dem neuen OEPS-Springreferenten Roland Fischer gelingt das Ruder rumzureißen. Aktionen wie den Pony-Nachwuchs komplett aus der größten Springsportserie Österreichs zu nehmen bzw. eine gesamte Altersgruppe der Junioren (16-18 Jahre), auf die wir zukünftig bauen sollten, ohne einen ihrer Leistungsstärke entsprechenden Cup 2021 in der Luft hängen zu lassen, sind mit Bestimmtheit nicht der Goldene Schlüssel zur Lösung. Ganz im Gegenteil sagten schon die alten Bauersleut, denn wo man nicht säet, kann man nicht ernten.

Dennoch ist es unserem Springnachwuchs zuzutrauen, dass er auch heuer wieder im Salzburger Flachgau mit Sensationsleistungen überrascht und dafür halten auch wir die Daumen!

CSIOCHJPY CSIU25-A Lamprechtshausen (AUT)
28.04.2021 – 02.05.2021
Lamprechtshausen, Salzburg, Österreich
Youth Nations Cup Series, European Youngster Cup U25
www.amadeushorseindoors.at

Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst und ist KEINE Pressemitteilung. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.

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