Springsport – Das traditionsreiche Hamburger Derby sorgte erneut für eine märchenhafte Geschichte: Beim 92. Spring-Derby siegte der erst 21-jährige Mariv Jüngel (GER) im Sattel seiner 14-jährigen Oldenburger-Stute Balou’s Erbin und ist damit der zweitjüngste Sieger nach Alwin Schockemöhle. Der Parcours präsentierte sich gewohnt anspruchsvoll, nur der spätere Sieger schaffte es komplett fehlerfrei zu bleiben.
Zur 92. Auflage des legendären Hamburger Springderbys war der Derby-Park in Klein Flottbek einmal mehr gut besucht. Insgesamt 32 Pferd-Reiter-Paare gingen beim schwersten Parcours der Welt an den Start. Es galt 17 Hindernissen bestehend aus 26 Sprüngen bis zu einer Höhe von 160 cm zu überwinden.
Im Grundumlauf gelang es nur zwei Reiter:innen fehlerfrei zu bleiben: Marvin Jüngel (GER) und Caroline Rehoff Pedersen (DEN). Auch im anschließenden Stechen fiel dann bei keinem der Beiden eine Stange, allerdings musste die Dänin im Sattel des zwölfjährigen Holsteiner-Wallachs einen Fehlerpunkt für Zeitüberschreitung hinnehmen. Somit durften der erste 21-jährige Marvin Jüngel und Balou’s Erbin eine Doppelnull und den Sieg in dieser prestigeträchtigen Springprüfung feiern.
„Mir fehlen echt die Worte. In dem Parcours kommt man wirklich nicht zum Durchatmen. Meine Mutter hat morgen Geburtstag, jetzt können wir besonders gut hineinfeiern“, freute sich der Young Rider nach seinem Triumph.
Rang drei sicherte sich Benjamin Wulschner (GER) im Sattel von Bangkok Girl PP mit dem schnellsten Vier-Fehler-Ritt vor Sandra Auffahrt (GER) mit Nupafeed’s La Vista. Wie schon im letzten Jahr ging der Harmonie & Fairness Stil Preis, der im Zuschauer-Voting ermittelt wurde, an Sandra Auffahrt. „Auf die Ehrung bin ich sehr stolz! Das Publikum ist hier einfach fantastisch, die Stimmung ist unglaublich und mit keinem anderen Turnier vergleichbar. Das macht viel Spaß und Freude, und auch die Pferde fühlen sich sehr wohl hier“, resümierte die Deutsche.
Wie anspruchsvoll das Derby für Pferd und Reiter war, verdeutlicht das Ergebnis: Von den 32 Paaren am Start konnten nur 23 die Ziellinie passieren. Drei Reiter:innen schieden aus und sechs weitere verzichteten auf ein Weiterreiten, darunter auch die Vorjahressiegerin Cassandra Orschel (POL). In der Qualifikation gab es einen hässlichen Sturz, als ein Pferd vor dem Wall nicht abbremste und hinunter stürzte. Pferd & Reiter blieben jedoch vor schlimmeren Verletzung verschont.
Platzierungen für Max Kühner
Österreichs Nummer hatte in Hamburg unter anderem sein Nachwuchspferd Campino Mr mit dabei. Mit dem achtjährigen Hannoveraner-Wallach gelangen Max Kühner (T) mehrere Nullrunden in der Youngster-Tour über 140 cm und so platzierten sich die beiden einmal an vierter und einmal an siebenter Stelle.
Im Fünf-Sterne-Springen am Samstag (20.5.) über 150 cm durfte sich der Wahl-Österreicher im Sattel seines Pacino-Sohns Eic Cooley Jump The Q über den dritten Platz freuen. In dieser Standardspringprüfung musste er nur Hans-Dieter Dreher (GER) und Shane Breen den Vortritt lassen.
Weiterführende Links:
>> Website: Hamburger Derby
>> Ergebnislisten
>> Instagram: Deutsches Spring- & Dressurderby
>> Instagram: Marvin Jüngel
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