CM – Für Hans Günter Winkler (GER) und die Hessenstute Halla waren die Olympischen Spiele in Stockholm 1956 Gold wert. Das Faszinierende daran: Der Deutsche zog sich im ersten Umlauf im vorletzten Sprung einen Leistenbruch zu. Er gab aber nicht auf, sondern ritt im zweiten Umlauf zum Sieg. Trotz der unfassbaren Schmerzen, die Winkler bei diesem Ritt erleiden musste, gelang das Unmöglich erscheinende: Olympisches Gold mit Leistenbruch!
Ein Reiten mit Leistenbruch ist eigentlich unvorstellbar. Der Muskel ist gerissen, die Schmerzen sind fast unerträglich. Der damals 30-jährige Hans Günter Winkler wollte aber nicht aufgeben. Wer genau hinsieht, bemerkt, wie schwer er sich im Sattel halten kann.
“Ich hab nie eine Sekunde überlegt, dass ich da nicht reinreiten würde. Das Problem war: die Beine auseinander oben auf dem Pferd, also hoch, Beine auseinander, und Schmerzensschrei, die Stute haute ab, mit mir, ich konnte gar nicht halten, weil, ich war nicht in der Lage, meinen Körper zu…, ja, war eben paralysiert.”
Die eigensinnige Hessenstute Halla und Winkler jedoch waren ein eingeschworenes Team. Aufgrund der Schmerzen konnte er der Stute kaum helfen, sie musste das Springen mehr oder weniger mit einem Passagier absolvieren. Auch die Zuseher hörten die Schmerzensschreie des Springreiters, die bei jedem der 17 Sprünge lauter wurden.
Die Wunderstute Halla starb 1979 im Alter von 34 Jahren. Ihr zu Ehren wurde eine lebensgroße Bronze-Plastik vor dem Sitz des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei in Warendorf errichtet. Eine Verfügung der Reiterlichen Vereinigung besagt, dass nie mehr ein Pferd mit dem Namen “Halla” starten darf. Die “Wunderstute” soll einmalig bleiben!
Quelle: www.deutschlandradiokultur.de
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