RB | Springreiten – Jetzt sind es nur mehr zwei Tage bis zur Springreit-EM der Children, Junioren und Jungen Reiter, die vom 08.-13. August 2017 in Samorin (SVK) ausgetragen wird. Dennoch gehen in Österreich die Diskussionen um die Auswahl der Junioren weiter. Denn nach Bekanntgabe von Österreichs Junioren-Team kam es im zu bösen Vorwürfen, dass zumindest einer der Startplätze (5. Reiter) nicht gerecht vergeben worden sei. Nachdem sich OEPS Präsidentin Sissy Max-Theurer bei den Beteiligten persönlich zu Wort meldete (Link siehe unten), erschien zwischenzeitlich ein anklagender Artikel in den Vorarlberger Nachrichten (Link siehe unten) und daraufhin hat uns Familie Biber heute Ihre persönliche Stellungnahme zukommen lassen.
Vorab aber nochmal die Infos in Kürze:
Am 2. August erreichte unsere Redaktion sowohl eine Mail der Familie Vonach an den OEPS Generalsekretär, RR Dietrich Sifkovits, als auch ein Mail des OEPS Sportdirektors Ing. Franz Kager (welches uns von dritter Stelle weitergeleitet wurde), die darauf schließen ließen, dass es bei der Auswahl der Junioren im Vorfeld zu Missverständnissen un der Kommunikation gekommen sein könnte. Wir fragten alle Beteiligten um Statements und begannen zu berichten. Explizit handelt es sich um den Ersatzplatz als fünfter Reiter bei den Junioren, welcher nur dann zum Einsatz kommt, wenn einer der fix Nominierten ausfällt.
Nach Recherche und Anfrage bei den Beteiligten um Stellungnahme veröffentlichten wir diesen Artikel:
- Unklarheiten bei der Vergabe der EM Tickets im Juniorenlager der Springreiter?
Im Artikel waren folgende Infos enthalten:
– OEPS Fahrplan zur EM
– Datum der definitiven Nennung
– Mail von Familie Vonach
– Mail von Sportdirektor Franz Kager
– Info zum Telefonat mit Nachwuchsspringreferent Anton Martin Bauer bez. dem Entscheidungsspringen in Samorin
– Stellungnahme von NachwuchsspringreferentAnton Martin Bauer zur Qualifikation EM Samorin 2017
In einem weiteren Artikel veröffentlichten wir gestern die Stellungnahme von OEPS Präsidentin Sissy Max-Theurer:
Am 5. August erschien in den Vorarlberger Nachrichten der Artikel “Der geplatzte EM-Traum”:
- Der geplatzte EM-Traum
Darin wird Nachwuchsspringreferent Anton Martin Bauer zitiert „Wir haben das so mit den Eltern ausgeredet“… „Nachträglich hat die Mutter von Frau Biber aber so getan, als hätte sie von nichts gewusst.“
Sportdirektor Franz Kager spricht von “austricksen”, Anton Martin Bauer davon, dass “Handschlagqualität nicht mehr zählt” und dass er die Trainingsaktivitäten mit J. Biber beendet hat.
Georld Dauzenberg bekräftigt als Präsident des NOEPS, dass er “nie interveniert” hat, die EM-Nennung ohne J. Vonach auf der Liste der FEI korrekt übermittelt worden ist, stellt das letzte Qualifikationsspringen in Frage, welches nach defm definitiven Nennschluss der FEI angesetzt war und weist nochmal darauf hin, dass das ein Streit um einen Ersatzplatz ist.
Heute hat uns nun eine Mail erreicht, in der Familie Biber nun persönlich Stellung nimmt:
- Stellungnahme der Familie Biber:
Bis dato hat unsere Familie zu den Vorwürfen um die Entsendung von Johanna Biber zur Europameisterschaft keinen Kommentar abgegeben um die Stimmung nicht weiter anzustacheln . Aufgrund der persönlichen Angriffe gegen Johanna und Brigitte hat sich das geändert.Durch alle Veröffentlichungen von Fam. Vonach und Postings von HJ und UK entstand oft der Eindruck, dass Johanna sich ein Ticket für die Euro erschlichen hätte, und dieses wieder zurück geben sollte.Beiliegendes Mail Beilage 1 und 2, an das Direktorium von Sportdirektor Ing . Franz Kager und das bereits veröffentlichte Facebook Posting unserer Präsidentin Elisabeth Max Theurer stellen eindeutig fest, dass1) Anton Martin Bauer sich ohne Pistole an der Brust für Johanna Biber
a. aufgrund ihrer sportlichen Erfolge und
b. wegen Einhaltung aller Ausschreibungskriterien entschieden hat.2) Das Direktorium, jedenfalls uns gegenüber, alle Fristen und Qualifikationskriterien eingehalten hat.
und daher ist die Entsendung von Johanna Biber für die Europameisterschaft korrekt.
Qualifikationskriterien wurden am 16.1. auf der Homepage des OEPS veröffentlicht: Hier eine chronologische Auflistung der Tatsachen wie sie uns mitgeteilt wurden:
1) 6.2.2017 Springkurs: 1 Tag Dressur, 2 Tage Springen, Anti Doping Seminar – verpflichtend für alle Aspiranten für EM
• Johanna hat alles absolviert – mit Ihrem EM Pferd
• Jessica war außerordentlich 2 Tage beim Jugendreferenten – ob mit oder ohne EM Pferd entzieht sich unserer Kenntnis, Anti Doping Seminar und Dressurkurs hat sie keinen besucht2) 11.6.2017 Die besten 5 Reiter nach dem CSIO Wierden starten am CSIO Hagen:
• Johanna hat einen Gesamtscore nach 6 Wertungsprüfungen lt. Kriterien von 38
• Jessica hat einen Gesamtscore nach 6 Wertungsprüfungen lt. Kriterien von 533) 1.7.2017 Nach Hagen hat
• Johanna noch weitere 2 Wertungsprüfungen absolviert, 140cm und 145cm mit Null Fehlerpunkten
• Jessica ist kein einziges weiteres Springen geritten4) 23.7.2017 Die Österreichische Meisterschaft ist verpflichtend zu Reiten
• Johanna hat daran teilgenommen und ist auch die Meisterschaft mit ihrem EM Pferd geritten
• Jessica hat ebenfalls teilgenommen und wurde verdient 2te5) 23.7.2017 ca 15:30 Uhr Anton Martin Bauer hat am Sonntag nach dem Bewerb – lt. Mail von Ing. Kager – für Johanna entschieden und dies auch lt. Aussage dem Sportdirektor gegenüber argumentiert und danach hat der Sportdirektor Johanna Biber die Entscheidung persönlich mitgeteilt.
6) 24.7.2017 DEFINITIVER NENNSCHLUSS – Der Jugendreferent Herr Bauer gibt Frau Schwab (administrativ für die Nennungen verantwortlich) lt. deren Aussage, die genauen Pferde der ReiterInnen welche definitiv genannt werden sollen durch.
7) 25.7.2017 um 9:05 Uhr wird Johannas Nennung von der FEI accepted gestellt und mir dieses Mai von Frau Schwab weitergeleitet.
Und damit war das Thema für uns erledigt. Da Johanna letztes Jahr um Ihren Eurostart aufgrund eines Irrtums umgefallen ist, habe ich das gesamte Reglement und die Statuten der FEI ganz genau gelesen. Ich wusste, dass eine Änderung der definitiven Nennung nur bei einer von einem FEI Tierarzt bestätigten Krankheit des Pferdes oder von einem Humanmediziner bestätigten Krankheit der Reiterin, möglich ist.
Folgende dringende Fragen stehen für uns nun im Raum:
• Was hat innerhalb von 24 Stunden nach dem definitiven Nennschluss und ohne jeden weiteren persönlichen oder telefonischen Kontakt unsererseits bei Herrn Bauer eine 180 Grad Wendung seiner Entscheidung bewirkt?
• Warum kann sich Herr Bauer an seine eigenen Entscheidungen nicht mehr erinnern?
• Warum kann sich Herr Bauer an seine eigenen Nennungen nicht mehr erinnern?
• Wie kann er denken, dass er im Alleingang Kriterien die seit 7 Monaten gelten und an die sich alle Aspiranten bis auf Jessica Vonach gehalten haben, einfach vom Tisch wirft und jede Leistung ad absurdum führt ? Nur wegen eines Reiters, der die Kriterien schlechter erfüllte, sich benachteiligt fühlt und einen Shitstorm führt?
• In seinem Mail an das Präsidium, schreibt er, dass er genau wisse, dass Umnennungen immer möglich sind – Definitiv lt. FEI ist dies NICHT möglich – oder wollte er, dass wir dann unser Pferd oder unsere Tochter KRANK melden? Ist es das was er unter Handschlag versteht und im Interview mit den Vorarlberger Nachrichten von uns einfordert?Zu guter Letzt möchte ich festhalten, dass Herr Bauer bis am Sonntag nach dem Weltranglisten Grand Prix in Samorin unsere Tochter Johanna trainiert hat. Er hat sich auch am Sonntag sehr bemüht und sie bestmöglich unterstützt. Zu KEINER ZEIT hat Herr Bauer uns von einer NICHTENTSENDUNG oder seiner Meinungsänderung in Kenntnis gesetzt. Seine Statements sind eine große persönliche Enttäuschung. Alle Details zu diesem Thema samt Zeugen und Dokumenten liegen dem Direktorium vor wie auch alle vorherigen Mitteilung und Aussagen dem Direktorium unsererseits mitgeteilt wurden.
Am 2. 8.2017 hat Herbert mit Herrn Bauer telefoniert und dieser hat gesagt, dass er Johanna nicht mehr trainiert.
Am 5.8.2017 um 11:05 Uhr schreibt Herr Bauer an die Landespräsidenten, dass er unsere Tochter Johanna trainiert und ihm ihre Teilnahme Freude bereitet….
Schon wieder eine 180 Grad Wendung?
Wie unsere Präsidentin richtigerweise schreibt, gibt es immer wieder einige die mit Entscheidungen unzufrieden sind. Auch unsere Familie musste mehrmals Rückschläge hinnehmen, gerade dies hat uns auch bewogen uns peinlichst genau an die Vorgaben zu halten.
Bedauerlicherweise hat hier ein neuer Stil im Reitsport Einzug gehalten. Entscheidungen werden angezweifelt und bestritten, regelwidriges Verhalten wird eingefordert und Facebook Shitstorm und Presse werden eingeschalten um einen Startplatz zu erzwingen. All dies wird auf dem Rücken der EM Teilnehmer ausgetragen und ganz besonders auf dem Rücken unserer Tochter Johanna.
Zu allerletzt möchten wir erklären, dass es uns unendlich für alle Teilnehmer an dieser Europameisterschaft leidtut, dass, verursacht durch die einseitige Darstellung von nicht vorhandenen Wahrheiten, leider keiner der Teilnehmer die ihm eigentlich zustehende Aufmerksamkeit für die Entsendung erhält.
Familie Biber
Beilage – PDF
• 01. August 2017: Mail Sportdirektor Franz Kager:
Info mit Hinweis auf definitive Nennung EM Samorin
• 04. August 2017: Mail Sportdirektor Franz Kager:
Stellungnahme zur Beschickung EM Samorin
• 05. August 2017: Mail von Nachwuchs-Springreferent Anton Martin Bauer:
Stellungnahme zu den Unstimmigkeiten
> Link zur PDF mit den Beilagen
(Hinweis: die Mailadressen wurden von der EQWO.net-Redaktion aus Datenschutzgründen unkenntlich gemacht)
Wir (EQWO.net-Redaktion) wollen an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich festhalten:
…dass wir es als absolut unfair empfinden, den jungen Leuten auf Facebook böse Postings zu senden! Jeder versucht seine beste Leistung zu bringen und keine der beiden Mädels hat hier etwas falsch gemacht. Es liegt in niemandes Interesse, die Leistungen der österreichischen SpringreiterInnen in irgendeiner Weise zu schmälern oder in Frage zu stellen. Im Gegenteil! Wir zollen den NachwuchssportlerInnen allerhöchsten Respekt. Doch vielleicht kann eine sachliche Diskussion helfen, Missverständnisse zu klären und diese zukünftig vermeiden.
Allen jungen SportlerInnen wünschen wir alles Gute für die EM Springreiten Children, Junioren, Junge Reiter 2017!
Eure EQWO.net-Redaktion
Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst und ist KEINE Pressemitteilung. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.