JS | Springreiten – Seit genau einer Woche weilt Alexandra Stork, Headgroom im Team Max Kühner Sporthorses, in Omaha (USA), wo die FEI World Cup™ Finals der Dressur- und Springreiter ausgetragen werden. Der Traum vom Weltcupfinale ist nach einem unglücklichen Auftakt leider bereits im ersten Teilbewerb geplatzt. Doch wie heißt es so schön? The Show must go on – und genau so sieht es Alex nach dem Überwinden der ersten Enttäuschung auch! Hier kommt Teil 3 ihrer Groom Story aus Omaha:
Am Donnerstagmorgen, dem Tag an dem die erste Runde vom Weltcupfinale am Programm stand, gingen alle routiniert ihrem Tagesablauf nach. Einige Pferde wurden ganz früh longiert, einige geritten oder geführt. Unser Plan war, Cornet Kalua morgens viel zu führen, grasen zu gehen (trotz ununterbrochenem Regen) und ihm einfach viel Beachtung zu schenken, damit er happy ist. Also alles eigentlich wie immer. Ich habe mit ihm dann noch Stretching gemacht, eine Behandlung mit der Equusir Decke und mit dem Laser hat er auch bekommen. Das findet er klasse und genießt es sehr.
Leider dürfen wir hier mit den Pferden nur zu bestimmten Zeiten raus, was Cornet wiederum nicht so toll findet. Beim Führen bleibt er immer beim Tor stehen, wo es nach draußen geht. Wenn wir dann raus konnten, haben wir beide nasse Füße bekommen. Ich konnte ihn nämlich nicht davon abhalten, durch die vielen Pfützen auf die große Wiese zu gehen. Manchmal frage ich mich, wer hier wen führt, haha. Aber das sind so kleine Allüren, die ich ihm gerne zugestehe.
Um 13 Uhr gab es dann Lunch. Wenn er am Nachmittag oder Abend noch ein Springen geht, bekommt er immer etwas weniger Kraftfutter als sonst, da er sehr sensibel ist und mit vollem Magen nicht gerne geht. Zu hungrig darf er natürlich auch nicht sein, dann wird er zur Diva. Wir haben mit der Zeit aber ganz gut heraus gefunden, was ihm am besten bekommt und ziehen das so durch. Alles schien also perfekt zu sein. Im letzten Jahr hat das ganze System ja auch super funktioniert.
Gegen 15 Uhr ging Max mit Cornet ein bisschen Reiten, er bewegte sich locker und frisch. Unser Trainer Markus Beutel und unser Tierarzt Wolfi Wagner sahen das auch so. Alles lief also nach Plan. Nach dem Reiten ging ich mit ihm noch schnell nach draußen, bevor die Tore um 16 Uhr wieder dicht gemacht wurden. Dann besprachen wir gemeinsam den Plan für später. Eineinhalb Stunden vor der Prüfung bekommt Cornet immer etwas Cavapro, damit der Magen nicht ganz leer ist und die Magensäure nicht schwappt. DAS mag er nämlich gar nicht, wie unsere Erfahrungswerte gezeigt haben.
Schließlich wurde es ernst. Um 17:30 Uhr gab es nochmal therapeutisches Lasern. Um 18 Uhr fing ich an, ihn zu satteln, während Max und Markus (sein Trainer) um 18:30 Uhr zur Parcoursbesichtigung gingen. Max ist Cornet dann schon mal ein bisschen warm geritten, bevor er sich mit Markus gemeinsam die ersten beiden Reiter anschaute. Inzwischen ging ich mit Cornet zur obligatorischen Gamaschenkontrolle vor dem Bewerb und ein wenig spazieren. Beim Abreiten lief alles wie immer. Natürlich hat man gemerkt, dass alle ein wenig nervös sind, aber wir haben versucht das nicht an uns heranzulassen. Alles schien ok.
Dann kam der Moment, in dem Cornet im Parcours einfach blockierte. Es ist schon wahnsinnig enttäuschend, wenn du den ganzen Tag machst und tust, wochenlang alles planst und deinen ganzen Tag nur auf ein Pferd abstimmst und dann… ist nach Sprung drei einfach Schluss. Das ganze Championat ist schon nach 30 Sekunden zu Ende. Da fragt man sich natürlich: wieso, weshalb, warum? Leider gibt es da bei unserem Cornet keine Antwort drauf. Alle im Team haben ihr Bestes gegeben, um es ihm so leicht wie möglich zu machen. Er hat uns ja auch im letzten dreiviertel Jahr mit seiner Beständigkeit stolz gemacht und uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich dachte “Endlich haben wir das Konzept, das funktioniert!” Aber solche Rückschläge passieren einfach, da muss man drüber weg kommen. So ist der Sport und so wird es auch nie langweilig. Alle meine Groom-Kollegen haben mich aufgemuntert und waren super lieb nach dieser Enttäuschung. Dafür sage ich nochmal DANKE!
Gestern hatte Cornet ja gezwungenermaßen Pause, weil ausschließlich die zweite Runde vom Weltcupfinale am Programm stand. Wie immer, wenn er einen Ruhetag hat, gingen wir viel Spazieren und Grasen. Ich glaube, er hat auch gemerkt, dass wir nach dem Springen sehr enttäuscht waren. Aber wie kann man so einem Charakterpferd lange böse sein? Er schubst und knufft mich ständig, als wollte er sagen “Hey, tut mir leid!”. Jetzt lautet das Motto “Krone richten und weiter kämpfen!” Heute gehen wir wieder neu ans Werk und konzentrieren uns auf den Grand Prix, in dem Max und Cornet als letztes Paar starten. Außerdem drücken wir Spring-Grooms unseren Kollegen aus dem Dressurlager natürlich die Daumen, so wie schon am Donnerstag!
Also, neuer Tag, neues Glück! Bis bald, Eure Alex
Der Grand Prix startet um 19 Uhr Ortszeit (2 Uhr MEZ), die Startliste gibt es hier »
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