JC – Dass ein gesunder Geist nur in einem gesunden Körper leben kann, haben wir ja bereits letzte Woche in Teil II unserer EQWO Health Kolumne besprochen… Zum Bewusstsein in diesem Bereich gibt es noch einiges zu sagen, weshalb wir in Teil III auf einige Punkte zum Gesundheitsverhalten erneut eingehen werden.
Neben der richtigen Ernährung, die nicht auf jeder Pferdesportveranstaltung geboten wird, wollen wir auch die berühmt, berüchtigte Reiterparty genauer beleuchten. Und zum Abschluss eine gesunde Alternative zum Bier bieten, die sogar mit „stalleigenen Zutaten“ geschaffen werden kann 🙂
Die Sache mit der Ernährung
Ich könnte jetzt zahlreiche Tipps und Tricks für gesunde Ernährung auflisten, doch wer genau diese Stichwörter unter www.google.com eingibt, der wird schnell selbst fündig werden (zumal ich als “Neo-Bloggerin – kann ich mich nach Kolumne Teil 2 so nennen? – hier nicht zu viel Werbung machen möchte).
Mit dem Essverhalten von Pferdesportlern – genauer gesagt, wie sich deren Ernährung aktuell zusammensetzt – habe ich mich ausgiebig beschäftigt, was ihr spätestens im Ergebnisteil dieser Kolumne nachlesen könnt. Eines ist daraus ganz klar hervorgegangen: Das Bewusstsein für gesunde Ernährung ist in Reiterkreisen noch nicht angekommen.
Der Sportpartner als Lastenträger
Generell können wir uns im Pferdesport nicht nach Gewichtsklassen oder Normen einteilen, wir zählen – bis auf die Voltigierer, Jockeys und wenige andere Sparten – daher nicht zu den Sportlern, in denen sich die Konkurrenz ändert, wenn man zu schwer, oder zu groß wird.
Wir sind frei und unsere Körper dürfen sich frei entfalten – zum Leidwesen der Pferde, denn allzu oft wird das mit dem Entfalten gar zu wörtlich genommen. So sieht man nicht wenige Pferdesportler, die ganz offensichtlich unter massivem Übergewicht leiden (und damit meine ich nicht nur den kleinen Bauch bei Männern oder die berühmte „Reiterhose“ bei Frauen).
Doch weshalb ist das so? Versuchen wir doch einen Vergleich anzustellen: Tänzer und Turner müssen sich gegenseitig tragen und heben, weshalb sie in geeignete (Gewichts-) Gruppen eingeteilt werden. Uns Pferdesportler müssen die Pferde tragen und heben. Das Einzige, was sie von Turn- und Tanzpartnern unterscheidet ist jedoch, dass sie nicht “Stop” schreien können. Oder „du wirst aber auch immer schwerer“. Ihr Pech, oder? Zeit wird´s, sich dessen bewusst zu werden!
Der Vergleich mit dem Fussballstadion
Die Nahrung, die ein Pferdesportler heute während einem Wettkampfwochenende zu sich nimmt, lässt sich mit einem weiteren Vergleich veranschaulichen: Sich an dem Junk Food zu erfreuen, das auf den meisten Veranstaltungen geboten wird, würde einem Fußballer gleichen, der vor seinem Spiel in den Zuschauerraum eilt, um sich noch schnell einen Hot Dog zu bestellen.
Das zu ändern ist aber gar nicht so einfach wie es klingt, denn der „Reiterburger“ gehört irgendwie zum Turnier dazu und viele Pferdesportler ernähren sich nun mal gerne deftig. Oft wird ausschließlich „Junk-Food“ (ungesundes, fett- und kalorienreiches Essen) auf Pferdesportveranstaltungen angeboten.
Was wäre wenn…
An dieser Stelle muss gleich gesagt werden, es wird besser. Nicht zuletzt aufgrund des momentanen Hypes an veganer Ernährung und den immer strenger werdenden Lebensmittelbezeichnungen (was ich auch nur teilweise unterstützen kann – wie haben die Menschen früher nur überlebt??) wird es auch auf Turnierveranstaltungen und in sogenannten stallinternen “Reiterstüberln” immer besser.
Für Sportler, die Höchstleistungen erzielen wollen, ist das aber noch nicht gut genug. Ein weiterer Schritt in Richtung Bewusst-Sein soll auch für diesen Bereich mit der aktuellen Studie gegangen werden, denn die Ergebnisse sprechen Bände und bestätigen (wenn auch nur teilweise), das bis dato fehlende bewusste Sein und bewusste Essen unter den Pferdesportlern.
Nach dem letzten Reiter – die Turnierparty
„Turnier“- oder „Reiterpartys“ werden sie genannt, die Veranstaltungen, die auch bei Nicht-Reitern meist bekannter sind als die Pferdesportdisziplin, um die sich das Tagesevent dreht. Und gleich vorweg muss gesagt werden, dass es auch hier Unterschiede und Verbesserungen gibt.
Dass sich Alkoholabhängigkeiten in diesem sozialen Umfeld und unter genau solchen Bedingungen, wie sie auf Reiterpartys vorkommen, leicht entwickeln, bekräftigte eine Studie von Tretter schon im Jahr 2000.
In seinem Drei-Faktoren-Modell beschrieb der Wissenschaftler nämlich neben dem Umfeld (im Pferdesport: andere partywütige Reiter) auch die Verfügbarkeit (im Pferdesport: eine gut gefüllte Bar ist nicht weit von der Reiterparty entfernt) und die genetischen Komponenten als wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit.
Fazit: Halb so wild, ist wild genug
Auch für die Reiterparty gilt: lieber bewusster als bewusstlos sein. Lieber einmal weniger zur Flasche greifen und bei vollem Bewusstsein auf´s Pferd steigen. Nicht zuletzt dem vierbeinigen Sportpartner zuliebe.
Bei aller Kritik muss gesagt werden, dass ich hier von Extrembeispielen schreibe. Wenn ich also auf eine zu massige Entfaltung in Form von extremem Übergewicht der Reiter, von ausschließlich angebotenem „Junk Food“ während Turnierveranstaltungen und in Reitercafés und von exzessivem Alkoholkonsum auf Reiterpartys spreche, dann gehe ich (natürlich!) immer von Extrembeispielen aus. So wie es sie in jeder Sportart gibt, gibt es davon aber meiner Erfahrung nach im Pferdesport zu viele. Erwartungsgemäß, weil es zu wenig Aufklärung, zu wenige Alternativen, zu wenig bewusstes Sein zu gesundem Verhalten gibt.
Wie sich den Fragen zum IST Stand des Gesundheitsverhaltens gestellt hat und in verschiedenen Bereichen für wichtige Erkenntnisse gesorgt hat, werden wir kommende Woche erfahren.
ENDLICH – Das Apfel-Karotten Smoothie Rezept
Zutaten (1 Portion):
2-3- Äpfel
3-4 Karotten
1 Limette
0,25l Wasser
Zubereitung:
Erstmal auf in die Futterkammer und 2- 3 reife Äpfel und 3-4 Karotten (je nach Größe) schnappen
Äpfel und Karotten grob raspeln (über die Schalen freuen sich die Vierbeiner)
Geschälte Äpfel und Karotten mit einem Schuss Wasser und ein paar Tropfen Limettensaft in einen Smoothiemaker geben.
Einfach pürieren und eventuell etwas Wasser nachgießen!
Genießen!
Zubereitungstipp:
Je nach Belieben eine frisch geriebene Prise Ingwer hinzufügen
Literatur:
Tretter, F. (2000). Suchtmedizin kompakt: Suchtkrankheiten in Klinik und Praxis. Stuttgard: Schattauer
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