Die Besten kommen zum Schluss, das traf auch heute beim zweiten Bewerb in dem Medaillen vergeben wurden, bei dieser Dressur Europameisterschaften zu. Das beste Drittel eröffnete Österreichs Victoria Max-Theurer und der Beginn ihres Grand Prix Special mit der championatsunerfahrenen Blind Date sah schlichtweg glänzend aus. Bis es zu Lektion 15, bei der Vici den Kontakt zu ihrer ‘Beate’ verlor. Die geforderte Piaffe gelang nicht und so gab es null Punkte für Lektionen 15 und 16. Schade, denn ohne diese Irritation wäre dem rot-weiß-roten Duo wohl auch ein Einzug in das Finale zuzutrauen gewesen und den Finaleinzug hat Vici immerhin nur um 1,736 Punkte verpasst.
Die Schmach der verlorenen Goldmedaille in der Teamwertung warf Kristina Böring-Sprehe (GER) mit ihrem Desperados und einem gelungenen Grand Prix Special heute zur Freude des jubelnden deutschen Publikums ab. Sie schaffte mit 83.067 % einen ersten Score über achtzig Prozent und das war am Ende Silber wert.
Dass Valegro heute wohl wieder unschlagbar sein würde hatten allen erwartet, doch die Perfektion mit der Charlotte Dujardin (GBR) ihn heute präsentierte war schlichtweg vom Feinsten! Zwar kostete ihr ein Fehler in den Einerwechseln Punkte, aber das war auch schon der einzige Haken am heutigen Auftritt. Von 85.882 % bis zu 90.490 % reichten die Wertungen des Richterkollegiums, gesamt machte das 87.577 % und das ist Gold und der neue Europameisterschafts-Weltrekord!
Bronze ging an GLOCK Rider Hans Peter Minderhoud auf GLOCK’s Johnson TN, wobei der Niederländer noch am Morgen nicht wusste ob er in den Sattel steigen kann. Ein Magen-Darm-Virus machte ihm schwer zu schaffen, doch der späte Start als vorletzter Reiter kam ihm entgegen. Mit 79.034 % wurde der Niederländer heute bewertet du holte damit seine erste Einzelmedaille bei Europameisterschaften. Seine Freude war allerdings getrübt, denn Edward Gal beendete seinen Ritt mit GLOCK’s Undercover N.O.P. nicht. „Natürlich freue ich mich über die Medaille, aber es wäre mir lieber gewesen, wenn ich sie anders gewonnen hätte“, sagte er mit sichtlich gemischten Gefühlen bei der Pressekonferenz. Der Grund war das Abläuten Gal’s, dessen Ferro-Sohn Blut am Maul hatte. ‚Fritsie‘ war heute hoch angespannt und kaum zu reiten. Schon die erste Halt-Parade misslang und schlussendlich biss sich der Wallach auf die Zunge. Hier kam die ‚Blood Rule‘ zum Tragen, was die sofortige Disqualifikation des Pferdes bedeutet. „Fritsie war seit der Siegerehrung zum Team-Gold wie aufgezogen und kaum zu reiten. Natürlich ist es schade, aber ich bin froh, dass es nichts Schlimmes ist. Ich glaube, dass ich mir mit ihm wohl auch morgen in der Kür schwer getan hätte“, so der sympathische Niederländer kurz nach dem Aus.
Eine weitere Regel kam heute zum Tragen, nämlich die der ‚Sechs-Prozent-Regel‘. Eduard de Wolff van Westerrode war in seiner Bewertung von bei Diederik van Silfhout über sechs Prozent höher als seine Richterkollegen gelegen und so muss dieses Richterurteil korrigiert werden. In diesem Fall nimmt man das Resultat desjenigen Richters an, der in der Wertung am nächsten liegt. So wurden aus den vergebenen 93 Prozent nur 77 Prozent. Einmal mehr, dass die Wertungen der Richter hier bei der EM extrem divergierten.
Für einen lustigen ‚Sager‘ sorgte heute hingegen Isabell Werth (GER). Die routinierte Deutsche verritt sich mit ihrem Don Johnson FRH und kommentierte das mit ‚Was kann das arme Pferd dafür, dass eine Blondine auf ihm sitzt‘. Immerhin wurde sie mit 75.924 % Siebte.
Europameisterschaften Dressur Grand Prix Special
1. Valegro – Charlotte Dujardin (GBR) 87.577
2. Desperados FRH – Kristina Bröring-Sprehe (GER) 83.067
3. Glock´s Johnson TN – Hans Peter Minderhoud (NED) – 79.034
4. Delgado – Beatriz Ferrer – Salat (ESP) 77.395
5. Nip Tuck – Carl Hester (GBR) 77.003
6. Don Auriello – Tinne Vilhelmson Silfvén (SWE) 76.148
7. Don Johnson FRH – Isabell Werth (GER) 75.924
8. Unee BB – Jessica von Bredow-Werndl (GER) 74.790
9. Atterupgaards Orthilia – Fiona Bigwood (GBR) 74.510
10.Arlando N.O.P – Diederik van Silfhout (NED) 74.426
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